Der Darm gilt als das Zentrum unserer Gesundheit. Und was für den Menschen gilt, gilt in vielen Fällen auch für unsere liebsten Begleiter, die Hunde. So ist das auch beim Thema Darmgesundheit Hund.
Mit diesem Ratgeber wollen wir Ihnen zeigen, wie wichtig das Thema Darmgesundheit beim Hund ist. Außerdem wollen wir Ihnen einige Tipps an die Hand geben, wie Sie den aktuellen Gesundheitszustand des Verdauungstrakts bei Ihrem Vierbeiner erkennen können. Zu guter Letzt helfen wir Ihnen bei der Darmsanierung Hund.
1. Darm Hund: Wieso die Darmgesundheit des Hundes so wichtig ist
Der Darm beim Hund spielt eine zentrale Rolle für den Stoffwechsel – dabei gibt es eine starke Ähnlichkeit des Darms von Hund und Mensch – einschließlich der Bakterien, die das Organ besiedeln.
Insbesondere im Dünndarm finden zentrale Verdauungsprozesse statt: Die Nährstoffe, Vitamine, Eiweiße, Fette und Kohlenhydrate, die mit der Nahrung aufgenommen wurden, werden zerlegt und zur Energiegewinnung in die körpereigenen Zellen eingeschleust.
Gleichzeitig werden mit Unterstützung der Leber Schadstoffe, Bakterien und Viren abgetötet und durch die Darmflora aus dem Körper geleitet.
In der Regel dauert der Verdauungsvorgang bei einem Hund zwischen 24 und 36 Stunden, die längste Zeit verbleibt der Nahrungsbrei im Dickdarm, wo schlussendlich auch der Kot geformt wird.
Deshalb ist die eine gute Darmgesundheit Ihres Hundes so wichtig:
- Das Verdauungssystem spielt eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung aller grundlegenden Lebensfunktionen und bei der Bereitstellung eines starken Immunsystems.
- Störungen im Magen-Darm-Bereich wirken sich auf nahezu alle Körperbereiche aus: Augen, Ohren, Zähne, Haut und Fell, Gelenke und Knochen, Muskeln – und insgesamt die individuelle Vitalität und das Wohlbefinden können betroffen sein.
- Viele Aufgaben des Darmes bei Mensch und Hund werden noch immer erforscht. Experten gehen jedoch davon aus, dass das (neben der Haut) größte (und wohl wichtigste Organ) auch Stimmung und Wohlbefinden maßgeblich beeinflusst.
Wussten Sie schon? Im Darm befinden sich über 80% des Immunsystems eines Hundes.
2. Darmgesundheit Hund: Woran erkenne ich, ob alles in Ordnung ist?
Probleme mit der Darmgesundheit Deines Hundes äußern sich in der Regel durch diese Vorkommnisse:
- Leidet Ihr Hund an Blähungen, häufigem Aufstoßen oder Erbrechen?
- Liegen Verstopfungen oder Durchfall vor?
- Beobachten Sie Abgeschlagenheit oder eine außergewöhnliche Veränderung beim Körpergewicht?
All das sind Anzeichen dafür, dass ein akutes Magen-Darm-Problem bei Ihrem Liebling vorliegt.
Wir empfehlen Ihnen in diesem Fall dringend den Gang zu Ihrem Tierarzt, um der Ursache dieser Symptome auf den Grund zu gehen und schnellstmöglich eine Verbesserung der Situation einleiten zu können.
Denken Sie daran: Ausreichende Flüssigkeitsaufnahme ist besonders wichtig für das reibungslose Funktionieren des Darms. Deshalb ist Nassfutter für die Ernährung in der Regel besser geeignet als Trockenfutter.
3. Darmgesundheit Hund fördern: Darauf sollten Sie achten
Ausschlaggebend für eine gesunde Darmflora ist das Vorhandensein “guter Darmbakterien”, wie der sogenannten Enterokokken, Eschericia coli sowie Lacto- und Bifidobazillen.
Sie trainieren das Immunsystem, unterstützen die Verdauung und töten gefährliche Keime ab, die Ihr Hund mit der Nahrung aufgenommen hat.
Außerdem sorgen sie dafür, dass die Darmschleimhaut “dicht” und geschmeidig ist und keine Schadstoffe in den Körper gelangen können.
Darmbakterien lieben frisches und vitaminreiches Essen und sogenannte “Präbiotika”. Dazu gehören ballaststoffreiche Nahrungsmittel wie Äpfel, Kartoffeln und Karotten.
Zur zusätzlichen Unterstützung der Darmflora bietet sich in bestimmten Fällen eine Darmsanierung an, zum Beispiel:
- nach Magen-Darm-Erkrankungen, Operationen oder der Gabe von Antibiotika
- bei einem Befall mit Würmern oder Giardien bzw. nach Wurmkuren
- bei Allergien, Immunschwäche sowie chronischem Durchfall oder Erbrechen
- bei großem Stress wie einem Umzug oder einer langen Reise
Es gibt eine riesige Anzahl an Hausmitteln zur Darmsanierung wie Probiotika, natürliche Antibiotika, Bierhefe, Aloe Vera, Kräuter wie Oregano oder Thymian, Pfefferminze und Kümmel, Öle wie Leinöl oder Kokosöl oder die Gabe von Blättermagen vom Rind, auch bekannt als Omasum, bei denen die Wirksamkeit mehr oder weniger bewiesen erscheint.
Wir empfehlen Ihnen die Darmsanierung in drei Schritten:
- Umstellung der Ernährung auf eine biologische, schadstofffreie Kost und Gabe von speziellen Kräutermischungen
- Reinigung des Darms z.B. mit Zeolith und Flohsamenschalen, die gemischt mit Wasser über das Futter eingenommen werden
- Wiederaufbau der Darmflora durch probiotische Lebensmittel wie Sauerkraut und Joghurt
Fazit:
Die Darmgesundheit Ihres Hundes ist von immenser Bedeutung für das gesamte Wohlbefinden Ihres Lieblings.
Achten Sie deshalb auf eine frische und vitaminreiche Kost, die die Darmflora bestmöglich unterstützt. Geben Sie Ihrem Vierbeiner bei Bedarf hochwertige Ergänzungsfuttermittel, um die Darmaktivität zusätzlich zu fördern.
Nach Krankheiten oder bei einer langanhaltenden Medikamentengabe macht eine Darmsanierung Sinn. Lassen Sie sich hierzu von Ihrem Tierarzt beraten und bringen Sie Geduld mit. Der gewünschte Effekt lässt in der Regel mehrere Tage oder Wochen auf sich warten.
Noch ein Tipp: Positiv beeinflusst wird die Darmgesundheit auch durch ausreichend Bewegung an der frischen Luft, viele soziale Kontakte und durch einen möglichst stressfreien Alltag.
Wir wünschen Ihrem Hund und Ihnen alles Gute und beste Gesundheit.
Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Thema Darmgesundheit bei Ihrem Liebling gemacht? Wir freuen uns auf Ihre Kommentare, Tipps und Anregungen.